WIE FUNKTIONIERT
DAS highFLOW SYSTEM

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Das Prinzip der biologischen Wasseraufbereitung beruht auf der gezielten Anzucht von Biofilm auf dem Filtermaterial. Dieser entzieht durch sein Wachstum dem Wasser Nährstoffe, die sich in Folge der Nutzung und durch Oberflächeneinträge ansammeln. Diese Einträge würden ohne entsprechende Wasseraufbereitung zur Algenbildung führen. Im highFLOW Filtersystem befinden sich spezielle Filtermaterialien, welche gleichmäßig und konstant angeströmt werden, wodurch sich ein Biofilm darauf bildet. So werden dem Wasser alle Nährstoffe entzogen, es wird biologisch stabil und natürlich sauber. Eine Massenentwicklung von Algen, Plankton oder Bakterien im Pool ist bei normaler Belastung nicht möglich. Eine Konservierung oder Desinfektion ist daher nicht nötig und auch unerwünscht.

Den highFLOW Filter zeichnet die schnelle, horizontale Durchströmung bei minimalem Energieverbrauch aus. Das streng definierte Filtervolumen in Zusammenhang mit der schnellen Anströmung bietet optimale Voraussetzungen für den Anwuchs von Biofilm (Anströmung x Nährstoffgehalt = Biofilmwachstum). Im Gegensatz zu den herkömmlichen, meist kompliziert geschichteten Filtern wird beim highFLOW Filter nur eine Korngrößenfraktion eingesetzt, woraus die für den highFLOW Filter typische, hohe Betriebssicherheit resultiert.

Zudem ermöglicht eine Spülung der Filterschüttung mit Druckluft eine schnelle und nahezu rückstandslose Reinigung des Filterkörpers und garantiert so eine gleichmäßige und dauerhafte Anströmung des Filtermaterials in allen Bereichen, wobei die Filterreinigung innerhalb kürzester Zeit ohne vorangehende Betriebspause erfolgen kann. Die horizontale Durchströmung gewährleistet bei höherer Filterleistung eine enorme Einsparung an Pumpenleistung. Im Vergleich zu einem klassischen 1 m hohen, vertikal durchströmten Kiesfilter wird bei gleicher Pumpenleistung allein auf Grund der horizontalen Filterdurchströmung beim highFLOW Filter die 10fache!!! Leistung erzielt.

QUALITÄTSMERKMALE

− energiesparend durch geringen Druckaufbau
− sehr effektive Rückspülung durch Druckluftspülung
− langfristig eine perfekte Anströmung
− einfacher Schichtaufbau, dadurch fehlerfreier Einbau
− geprüftes Material
− kein stagnierendem Wasser = keine schädlichen Keime
− sowohl für öffentliche als auch private Anlagen
− platzsparender Einbau (auch unter Liegewiesen, Holzdecks etc. möglich)

Filtermaterialien

Das highFLOW System gewährleistet eine gleichmäßige Durchströmung bei gleichzeitiger Möglichkeit zur Reinigung der Filtermaterialien. Prinzipiell kann eine Vielzahl von Filtermaterialien mit dem highFLOW System beschickt werden. Besonders empfohlen wird jedoch das Filtermaterial DoloSafe-ML (zertifizierter Dolomitsplitt 16/22 mm), welcher sich gegenüber anderen Filtermaterialien durch seinen geringen Phosphatgehalt und seine guten Pufferkapazitäten auszeichnet. Dieser wird in einem speziell entwickelten Verfahren mit Zeolith direkt auf der Baustelle mit WM ZeoStone Pulver beschichtet (gecoatet). Als kostengünstigere Ausführung kann auch auf die Beschichtung verzichtet werden (Naturpool Kategorie 4). Was ist der Unterschied?

Das WM ZeoStone Pulver besteht aus speziell aufbereiteten und daher phosphatarmen Zeolith-Pulver und einem anorganischen, kalkfreien Bindemittel. Mit Wasser vermischt härten die Komponenten nach 48 Stunden aus. Durch dieses Verfahren werden die positiven Eigenschaften des Zeoliths auf das Filtermaterial übertragen. Anlagen, welche mit Zeolith als Filter ausgestattet werden, bezeichnet man als Naturpool Kategorie 5. Zeolith ist ein natürlicher Kationenaustauscher und hat in der Wasseraufbereitung mehrere Funktionen, welche das Nährstoffmanagement optimieren. Es vereinfacht sich die Düngung, das plötzliche Auftreten von Nitrit wird vermieden, es werden Nährstoffe für Biofilm und Pflanzen angereichert und lokal im Filter dargeboten, wodurch der Biofilm sich noch vollständiger in den Filter verlagert und die Beckenwände noch sauberer werden. Weiters wird die mineralische Apatitbildung (Phosphatbindung) beschleunigt, was ebenfalls die Stabilität der Anlage positiv beeinflusst.

Bei der Düngung der Kategorie 4 Anlagen muss beachtet werden, dass diese regelmäßig in kleinen Portionen erfolgt, wobei vor der Gabe von Stickstoffdüngern zur Sicherheit der Nitritwert in der Anlage überprüft werden sollte. Für eine ausreichende Stickstoffdüngung empfehlen wir den Einsatz des WM Stickstoff-Dosierschwimmers. Im Gegensatz dazu kann bei einer Kategorie 5 Anlage, die an Dünger benötigte Menge auch an einem einzigen Termin z.B. im Frühjahr eingebracht werden.

Das überzeugende Konzept

Das highFLOW System ist das erste professionelle Filtersystem für horizontal durchströmte Filter, welches eine perfekte Verteilung bei verschiedenen Durchflussgeschwindigkeiten mit einer Luft-Spülfunktion kombiniert. Auf diese Weise wird eine für einen Kiesfilter sehr hohe Effektivgeschwindigkeit bei minimalem Energieverbrauch erzielt. Die Effektivgeschwindigkeit ist jene Geschwindigkeit, mit welcher sich das Wasser über die beschichteten Oberflächen des Kieses bewegt, diese ist direkt proportional der Geschwindigkeit des Biofilmaufbaus und der Reinigungsleistung.

Konsequenter Weise wurde die Bauweise dieses Filters für den Einsatz von energiesparenden und praktisch lautlosen Superior Technics 12 Volt bzw. 230 Volt Tauchpumpen *) optimiert, so dass highFLOW Filter nicht nur in privaten Naturpool-Anlagen die energiesparendste Variante der Aufbereitung ermöglichen, sondern auch in zahlreichen öffentlichen Naturbädern zum professionellen Einsatz genutzt werden.

*) Der Einsatz solcher 230 Volt Pumpen ist erlaubt, sofern sich die Pumpen in der Sammelkammer des highFLOW Filters befinden - sie sind damit unterhalb der Standfläche auf der sich Personen aufhalten könnten und sind daher außerhalb der Schutzbereiche 0, 1 und 2 (Norm ÖVE/ÖNORM E 8001-4-702: Errichtung von Anlagen mit Nennspannung bis AC 1000 V und DC 1500 V; Teil 4-702 Schwimmbäder und Springbrunnen).

Durch den optimierten Aufbau des Filters wird eine extrem große, langfristig gleichmäßig angeströmte Oberfläche im kompakten Filtervolumen realisiert, ohne dabei das Wasservolumen im Filterkörper einzuschränken. Ein großes Wasservolumen im Filterkörper bedeutet viel Platz für den Biofilm und entspricht daher einer hohen Filterkapazität. Je nach Auslegung und Belastung der Anlage reicht die Kapazität bei normaler Belastung eine Badesaison. Ist die Belastungsgrenze erreicht, so muss der Filter entsprechend gereinigt (Ernten des Biofilms) werden - siehe dazu: SERVICE - Wie reinigt man ein highFLOW System


Gleichmäßige Anströmung des gesamten Filtermaterials

Ist die gleichmäßige Anströmung des Filtermaterials nicht gewährleistet, so kommt es zur Sedimentbildung in bestimmten Bereichen der Filterschüttung. Die Ablagerungen häufen sich immer dort an, wo die geringsten Strömungsgeschwindigkeiten auftreten. Mehr Ablagerungen bedeutet lokal mehr Sauerstoffzehrung. Unglücklicher Weise ist bei geringerer Anströmung auch die Sauerstoffversorgung (Sauerstoff muss im Wasser gelöst angeliefert werden, es lösen sich ca. 9g O2 pro m³ Wasser) geringer. Das ganze schaukelt sich noch weiter auf, weil die Ablagerungen selbst weiter die Anströmung verringern, wodurch noch mehr Ablagerungen entstehen, noch weniger Sauerstoff angeliefert wird und gleichzeitig noch mehr Sauerstoff verbraucht wird. Der „Infarkt“ ist vorprogrammiert. Chemisch gesehen passiert dieser Infarkt durch die Anreicherung von Nitrit, welche daraus resultiert, dass Biomasse (welche Stickstoffverbindungen enthält) unter Sauerstoffmangelbedingungen abgebaut wird. Ist ausreichend Sauerstoff vorhanden, so geht die Oxidation der Stickstoffverbindungen weiter zum ungiftigen Nitrat. Nitrit hingegen, bekannt aus dem Pökelsalz, ist ein starkes Bakterizid und führt zum Absterben des Biofilms und zum Krüppelwuchs der Pflanzen am Filter. Nährstoffe werden nicht weiter gebunden, sondern aus dem Filter freigesetzt, was zu Algenbildung und Belagsbildung im Naturpool führt.

Konsequenz: ohne gleichmäßige Anströmung kann es keinen funktionierenden Biofilter geben

DATEN

Der highFLOW Filter erfüllt alle Anforderungen für die Wasseraufbereitung insbesondere in öffentlichen Anlagen und ist somit speziell für Projekte mit großem Wasservolumen und hoher Belastung geeignet.

z.B. highFLOW ZeoStone Filter für 50 m³ Wasservolumen:
− 10 m³ DoloSafe-ML in einem 1 x 1 x 10 m Filter-Tunnel beschichtet mit WM ZeoStone Pulver
− 3.500 m² Filteroberfläche (350 m²/m³)
− obere Grenze des Biofilmaufbaues G = 1,67 Tonnen Biofilm = 1,67 kg P
− spezifische Anströmungsgeschwindigkeit bei 10 m³/h = 30 m/h
− ASC Filterkennzahl bei 10 m³/h Beschickung: 105.000 m³/h
− entspricht 43 Personenäquivalenten Phosphor (PÄP)**

** Ein Personenäquivalent Phosphor (PÄP) ist jene Phosphormenge, die ein durchschnittlicher Badegast pro Tag in einer öffentlichen Anlage einbringt (100 mg P pro Person und Tag). Da nicht nur durch Personen Phosphor eingebracht wird, sondern auch durch Oberflächeneinträge, Baumaterialien usw., können die PÄP nicht der Nennbelastung gleichgesetzt werden. Eine Abschätzung für den Oberflächeneintrag in PÄP (wenn keine besonderen Einträge vorliegen) kann nach folgender Formel abgeschätzt werden: PÄP aus Eintrag = (Wasservolumen [m³]/20) + (Wasseroberfläche [m²])/10)
Beispiel: Bei einem 100 m³ Becken mit 50 m² Wasseroberfläche ergeben sich 10 PÄP aus dem Oberflächeneintrag, dazu kommen 10 Badegäste pro Tag, also insgesamt 20 PÄP = Mindestauslegung (noch ohne Berücksichtigung von Baumaterialien). Je höher die PÄP Leistung des Filters über der Mindestauslegung liegt, desto stabiler ist das System.